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„Wärmepumpe für mein Haus – lohnt sich das?“

Energieversorgung kurz erklärt

Zwei Drittel aller deutschen Haushalte heizen fossil, also mit Gas oder Öl (Statista). Für die Energiewende und für die notwendige Klimaneutralität Deutschlands kommen wir um die Wärmewende nicht drum herum. Ein Kern-Element der Wärmewende sind Wärmepumpen. Daumenregel: Überall dort, wo klimaneutrale Fernwärme nicht (in näherer Zukunft) bereitgestellt wird, lohnt sich eine Wärmepumpe. Und zwar für fast jedes Gebäude, und nicht nur aus Klimaschutzgründen: Eine Wärmepumpe macht auch unabhängig von der Verfügbarkeit fossiler Rohstoffe und deren Preisschwankungen. Nicht zuletzt senkt  sie mittelfristig die Heizkosten

Hier erklären wir ausführlich, wie eine Wärmepumpe grundsätzlich und besonders effizient funktioniert, was die Vorteile sind und warum gängige Vorurteile in der Regel nur genau das sind: Vorurteile.

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Auf die Frage, wie eine Wärmepumpe funktioniert, erhält man oft die anschauliche Antwort: “Wie ein Kühlschrank, nur umgekehrt”. Aber wer versteht das schon so ganz genau? Deshalb hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

(Wer wissen will, wie ein Kühlschrank funktioniert, dem empfehlen wir diesen Klassiker auf YouTube: Sendung mit der Maus)

  • Die Grundidee: Eine Wärmepumpe bezieht Energie aus ihrer Umwelt und macht sie für die Heizung eines Gebäudes nutzbar. Diese Energie kommt z.B. aus der Luft, aus der Erde oder aus dem Grundwasser. Wärmepumpen arbeiten immer als Kreislauf. Hier als Beispiel: Luftwärmepumpe.
  • Zuerst wird die Umgebungsluft angesaugt. Sie erwärmt dann ein Kältemittel, das sich im Kreislauf der Wärmepumpe befindet. Das Kältemittel verdampt durch die Wärme. Das funktioniert auch bei sehr winterlichen Außentemperaturen, denn die gängigen Kältemittel verdampfen schon bei sehr niedrigen Minusgraden. Ein beliebtes und besonders klimafreundliches Kältemittel ist z. B. Propan: Propan verdampft bei – 42 Grad Celsius.
  • Der Dampf des Kältemittels wird innerhalb der Wärmepumpe zu einem strombetriebenen Kompressor weitergeleitet. Der Kompressor verdichtet den Dampf, der sich somit nochmal weiter erhitzt.
  • Diese thermische Energie, die Hitze, kann der Dampf im Anschluss an den Heizkreislauf des Hauses abgeben, in der Regel: an das Heizungswasser (deshalb heißt es oft auch Luft-Wasser-Pumpe). Das erhitzte Heizungswasser läuft dann durch die Heizkörper des Hauses wie gewohnt.
  • Dadurch, dass der Kältemitteldampf seine Energie in diesem Schritt abgegeben hat, wird das Kältemittel wieder flüssig. Es wird zurück zum Ursprungsort in der Wärmepumpe transportiert und kann von der Umgebungsluft erneut erwärmt werden. Der Kreislauf beginnt von vorne.

Effizienz der Wärmepumpe: Was sind Leistungszahl und Vorlauftemperatur?

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Wie effizient die Wärmepumpe arbeitet, gibt die Leistungszahl an: Sie zeigt das Verhältnis zwischen eingesetztem Strom und erhaltener Wärmeenergie an (Einheit: Kilowattstunden, kWh). Eine Leistungszahl von 4 beispielsweise bedeutet, dass aus 1 kWh Strom insgesamt 4 kWh Wärmeenergie werden. [1]

Die Effizienz einer Wärmepumpe hängt vom Modell der Pumpe, aber auch von vielen weiteren Faktoren ab. Dazu gehört natürlich die Dämmung des Gebäudes (wie viel Wärme verliere ich durch die Wände nach draußen, also: Wie viel Wärme muss die Wärmepumpe produzieren?). Auch das Heizsystem ist relevant, also ob z. B. Flächenheizung wie Fußboden- oder Deckenheizung vorliegt oder ob klassische Heizkörper installiert sind.

Hier ist vor allem die sog. Vorlauftemperatur wichtig. Das ist die Temperatur, die das Heizungswasser haben muss, damit die Heizkörper das Gebäude ausreichend beheizen können. Dabei gilt: Je höher die Vorlauftemperatur sein muss, desto mehr Energie wird zum Heizen verbraucht. Denn: Desto mehr muss die Wärmepumpe arbeiten, und desto mehr Strom wird sie benötigen. Flächenheizungen benötigen eine geringere Vorlauftemperatur: 30 oder 35 Grad Celsius sind hier meist ausreichend, daher eignen sie sich besonders für Wärmepumpen. In Altbauten, noch dazu mit schlechter Dämmung, können Vorlauftemperaturen von über 60 Grad Celsius notwendig sein. [2]

Was für Arten von Wärmepumpen gibt es?

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Hauptsächlich gibt es drei Arten von Wärmepumpen, die sich dadurch unterscheiden, woher sie ihre Energie aus der Umwelt beziehen: 

  • Luftwärmepumpe (auch Luft-Wasser-Wärmepumpe genannt)
  • Erdwärmepumpe (auch Solewärmepumpe oder Sole-Wasser-Wärmepumpe genannt)
  • Grundwasserwärmepumpe (auch Wasser-Wasser-Wärmepumpe genannt)

Das Prinzip von Erdwärmepumpen und Grundwasserwärmepumpen ist dasselbe wie das der Luftwärmepumpen. Hier ist es nur nicht die Umgebungsluft, die das Kältemittel erwärmt, sondern das Grundwasser bzw. das Erdreich. Das Grundwasser beträgt ganzjährig ungefähr 8-12 Grad Celsius, das Erdreich in nur wenigen Metern Tiefe auch im Winter 10-12 Grad Celsius. Um diese Energie nutzbar zu machen, sind in unmittelbarer Nähe des Hauses meist mehrere Bohrungen notwendig. [3]

Wie effizient die unterschiedlichen Wärmepumpen arbeiten, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich gilt, dass Grundwasserwärmepumpen am meisten Energie liefern, gefolgt von Erdwärmepumpen. Luftwärmepumpen erzeugen am wenigsten Energie, dafür sind sie nicht vom Standort des Hauses abhängig: Luft gibt es überall, Grundwasser und Erdreich müssen für die Nutzung mit einer Wärmepumpe geeignet sein. Außerdem spart man sich beim Einbau die Bohrungen samt Kosten und Genehmigungsverfahren. [4]

Ist eine Wärmepumpe auch eine Klimaanlage?

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Leider kann man nicht jede Wärmepumpe einfach “umschalten”, damit sie die Raumtemperatur reduziert, statt sie zu erhöhen. Gerade in Zeiten des Klimawandels, der uns bereits jetzt auch in Deutschland wahre Hitzesommer beschert, ist eine solche Funktion natürlich wünschenswert. Die Raumkühlung mit einer Wärmepumpe ist grundsätzlich möglich, funktioniert aber nicht mit jeder Art von Wärmepumpe. Ob das Gebäude also auch gekühlt werden soll, muss unbedingt vor Anschaffung der Wärmepumpe entschieden werden!
(Hier mehr Informationen zu Wärmepumpen mit aktiver bzw. passiver Kühlfunktion)

Vorteile einer Wärmepumpe 

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Die Vorteile der Wärmepumpe liegen auf der Hand: Die Umweltenergie aus Luft, Erdwärme, Grundwasser ist klimaneutral und quasi endlos vorhanden, sie muss nicht eingekauft, geliefert, gelagert werden und ist unabhängig von Preisschwankungen auf dem Weltmarkt. Konkret bringt uns das vier große Vorteile:

1. Wärmepumpen für den Klimaschutz

Das ausschlaggebende Argument pro-Wärmepumpe ist zweifellos der Klimaschutz. Die Umweltenergie, die Wärmepumpen nutzen, ist 100 % CO₂-neutral. Je mehr erneuerbarer Strom zum Betrieb der Pumpe verwendet wird, desto klimafreundlicher wird sie – sollte z. B. eine Solaranlage auf dem Dach ausreichend erneuerbare Energie liefern, ist die gesamte Wärmeversorgung des Hauses 100 % autark und klimaneutral. Aber auch der gängige Strommix in Deutschland besteht heute schon im Schnitt zur Hälfte aus erneuerbarem Strom, Tendenz steigend. Ein Öko-Heizstromtarif empfiehlt sich, wenn keine Solaranlage installiert wird oder diese nicht ausreicht.

Und natürlich gilt: Je effizienter die Wärmepumpe läuft, also je weniger Strom sie verbraucht, desto klima- und umweltfreundlicher ist sie. [4] [5] [6]

2. Wärmepumpen machen unabhängig 

Der Ukrainekrieg hat einmal mehr gezeigt, wie abhängig wir von fossilen Rohstofflieferanten wie Russland sind – oft autokratischen Regime, mit denen man aus moralischen Gründen lieber keine Geschäfte machen sollte. Wärmepumpen sind ab Inbetriebnahme unabhängig von diesen fossilen Rohstoffen, da sie rund drei Viertel ihrer Energie aus Luft, Erde oder Grundwasser beziehen. Sollte der notwendige Strom erneuerbar erzeugt sein, handelt es sich sogar um 100 %ige Unabhängigkeit.

3. Wärmepumpen sind mittelfristig billiger

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Ja: Wärmepumpen sind in der Anschaffung teurer als moderne Öl- oder Gasheizungen. Die Investition lohnt sich mittelfristig aber nicht nur für Umwelt und Klima, sondern auch für den Geldbeutel. Wer einmal eine Wärmepumpe hat, kann mit geringeren jährlichen Kosten fürs Heizen rechnen:

  • Die einzigen Kosten, die nach der Installation anfallen, sind die Stromkosten für den Kompressor und ggf. einen zusätzlichen Heizstab (als “Backup” für wenige, besonders frostige Tage). Dazu kommen nur noch regelmäßige Überprüfungs- und Wartungsarbeiten, die jedoch bei jeder Heizungsanlage anfallen. Es muss kein Öltank im Heizungskeller gefüllt werden, und der Gaspreis kann Wärmepumpenbesitzer*innen entschieden egal sein.
  • Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe hängt stark vom Modell und den Voraussetzungen des Hauses ab, z. B. wie gut es gedämmt ist. Für den Strombedarf der Wärmepumpe schließen Hausbesitzer*innen einen eigenen Heizstromtarif ab, der rund ein Fünftel günstiger ist als der übliche Strompreis.
  • Die Kosten lassen sich außerdem gut drücken, wenn die Wärmepumpe mit Solarstrom kombiniert wird: Eine Solaranlage auf dem Dach kann z. B. billigen Strom für die Wärmepumpe liefern – am besten mit einem (2-Tages-) Stromspeicher, falls mal keine Sonne scheint. Alternativ sorgt eine Solarthermieanlage klimafreundlich für warmes Wasser, damit sich die Wärmepumpe “nur” auf die Raumheizung konzentrieren kann. [7]

4. Für Wärmepumpen gibt es viele Förderungen

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Die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe wirken auf den ersten Blick erschreckender, als sie im Endeffekt sind. Es gibt umfangreiche staatliche Förderprogramme, die in der Regel zwischen 25 und 40 % der Kosten übernehmen.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezuschusst immer auch die Kosten für Energieberater*innen, wenn eine Förderung beantragt wird. Alternativ kann man die Kosten für die Wärmepumpe von der Einkommenssteuer absetzen, allerdings rechnet sich diese Variante in der Regel nicht. Förderung und steuerliche Absetzung in Kombination geht nur, wenn man die Wärmepumpe nicht nur für den Eigengebrauch zu Hause nutzt. [8]  

(Hier geht es zum “Förderrechner Wärmepumpe” des Bundesverbands Wärmepumpe e.V.)

Es gibt nochmal höhere Förderungen vom BAFA, wenn eine alte Öl- oder Gasheizung durch eine neue, erneuerbare Heizung ersetzt wird (vor allem, wenn Photovoltaik mit im Spiel ist). Je nach Region bieten manchmal Kommune oder Landkreis zusätzliche Förderungen. In München zum Beispiel kommt für viele das neue, attraktive “Förderprogramm Klimaneutrale Gebäude” infrage. 

Kostenübersicht: Gas – Öl – Wärmepumpe im Vergleich

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(Disclaimer: Hier handelt es sich um beispielhafte Durchschnitts- und Schätzwerte. Wie viel unterschiedliche Heizsysteme wirklich kosten, hängt von sehr vielen Faktoren ab, weshalb jede Berechnung unterschiedliche Ergebnisse erzielt. Wir geben hier Beispiele zur Größenordnung der Kosten und besseren Orientierung, damit das Thema anschaulicher und verständlicher wird.)

Betriebskosten GasBetriebskosten ÖlBetriebskosten Wärmepumpe
Ein Energieverbrauch von 18.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr bei einem Erdgaspreis von ca. 14 Cent pro kWh (Stand Mai 2023): 2.520 € pro Jahr.

Wichtig: Der Preis für Gas als fossiler, klimaschädlicher und endlicher Rohstoff wird in den kommenden Jahren voraussichtlich ansteigen – auch deshalb, weil europäische und deutsche Klimaschutzvorschriften die CO₂-Abgaben und -steuern pro Tonne CO₂ künftig sehr deutlich anheben werden.
Je nach Heizung braucht man für jährlich 18.000 kWh Energie 2.000 Liter Heizöl, damit entstehen Kosten von 2.000 € pro Jahr.

Wichtig: Der Preis für Öl als fossiler, klimaschädlicher und endlicher Rohstoff wird in den kommenden Jahren voraussichtlich ansteigen – auch deshalb, weil europäische und deutsche Klimaschutzvorschriften die CO₂-Abgaben und -steuern pro Tonne CO₂ künftig sehr deutlich anheben werden.
Beispiel: Um mit einer Luftwärmepumpe (Leistungszahl 3) 18.000 kWh Energie im Jahr zu produzieren, benötigt die Anlage 6.000 kWh Strom (ohne Unterstützung durch Solaranlage). Bei 30 Cent pro kWh Strom (Stand Mai 2023) ergeben sich Heizkosten von 1.800 € pro Jahr.

Wichtig: Durch den Ausbau günstigerer, erneuerbarer Energien werden die Strompreise in den kommenden Jahren voraussichtlich eher sinken
Anschaffungskosten GasAnschaffungskosten ÖlAnschaffungskosten Wärmepumpe
4.000 bis 6.500 € Moderne Brennwertheizung, wenn keine weiteren Umrüstungen z.B. beim Abgassystem nötig sind: 6.000-12.000 €15.000 bis 25.000 € für die Wärmepumpe, bei Grundwasser- und Erdwärmepumpe zusätzlich 4.000-8.000 € für die Bohrung. 
Die staatliche Förderung übernimmt davon aber min. 25 % und bis zu 40 % der Kosten.

Beispiel: Bei Kosten von 15.000 € für eine Luftwärmepumpe mit einer Förderung von 35 % bleiben 9.750 €.
Wartungskosten GasWartungskosten ÖlWartungskosten Wärmepumpe
300 € pro Jahr oder mehr300 € pro Jahr oder mehr250 € pro Jahr oder mehr

Quellen Tabelle: [9] [10] [11] [12] [13]

Was spricht gegen eine Wärmepumpe? – Häufige Bedenken

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Wärmepumpe im Altbau: Muss ich erst aufwendig sanieren?

Nein: Eine Wärmepumpe kann auch im Altbau eingebaut werden, und auch hier ist sie eine sinnvolle Investition. Eine energetische Sanierung des Gebäudes empfiehlt sich zwar, allerdings ganz unabhängig vom Einbau einer Wärmepumpe: Jedes Haus, das nicht gut gedämmt ist, verliert unnötig viel Wärmeenergie – egal, ob diese nun durch Gas, Öl oder Wärmepumpe erzeugt wurde. Moderne Wärmepumpen sind mittlerweile so effizient, dass sich ihr Einsatz auch in nicht-sanierten Altbauten meist rechnet. Sie funktionieren auf jeden Fall, im Zweifelsfall wird es nur teurer. Die Energieberatung hilft hier bei der Einschätzung. [14]

Ist eine Wärmepumpe nur bei Fußbodenheizung sinnvoll?

Nein: Flächenheizungen wie Fußboden- oder Deckenheizung sind zwar für den Wärmepumpenbetrieb ideal, da die Heiztemperaturen niedriger bleiben können, als sie bei klassischen Heizkörpern sein müssen. Ein Ausschlusskriterium für Wärmepumpen sind Heizkörper aber nicht: Es muss nicht extra eine Flächenheizung in ein Bestandsgebäude eingebaut werden, um mit einer Wärmepumpe heizen zu können. [4]

Alte Heizkörper sollte sich aber dennoch der*die Energieberater*in ansehen: Neue, bessere Heizkörper können deutlich helfen, die Vorlauftemperatur der Wärmepumpe fürs Heizungswasser zu senken (z.B. von 55 auf unter 45 Grad Celsius). So vermeidet man zu groß dimensionierte Wärmepumpen bzw. stärkt die Energieeffizienz (= verbraucht also weniger Strom).

Sind Wärmepumpen laut, hässlich und störend?

Nein: Erdwärme- und Grundwasserpumpen machen so gut wie keine Geräusche, und die Energieentnahme erfolgt unterirdisch, sodass man auch keinen störenden Kasten im Garten stehen hat. Luftwärmepumpen haben zwar einen Ventilator, der die Umgebungsluft hörbar ansaugt, doch in den letzten Jahren wurde der Geräuschpegel dieses Ventilators immer geringer. Gesetzlich darf die Wärmepumpe in Wohngebieten sowieso nicht lauter als 50 Dezibel (tagsüber) bzw. 35 Dezibel (nachts) sein. Durchschnittlich sind Luftwärmepumpen etwa 45 Dezibel laut und damit etwas leiser als ein Kühlschrank. [5] [6]

Ist das Kältemittel einer Wärmepumpe giftig?

Nicht zwangsläufig: Es gibt derzeit verschiedene Kältemittel auf dem Markt, je nach Modell der Wärmepumpe. Einige sollten nicht in die Atmosphäre gelangen, weil sie giftig sein können und/oder ein hohes Treibhausgaspotenzial haben. Wärmepumpen müssen deshalb regelmäßig auf Dichtheit überprüft werden, damit kein Gas austritt. Viele dieser Kältemittel werden aber sowieso schrittweise verboten. Klimafreundliche und nicht-giftige Alternativen gibt es bereits: Als natürliches und klimaschonendes Kältemittel ist derzeit z. B. Propan auf dem Vormarsch, das auch in vielen Campingkochern verwendet wird. [15] [16] [17]

Ich will eine Wärmepumpe – wie fange ich an?

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Eine Wärmepumpe kann man nicht im Baumarkt kaufen: Sie muss zum einen an den Standort des Gebäudes und die Vorlieben der Besitzer*innen angepasst sein, zum anderen auch an die beheizte Fläche und die Dämmung des Hauses. Nur so kann sie effizient funktionieren und so viel CO₂ und Strom sparen wie möglich. Es sollten also von Anfang an Profis ans Werk: Energieberater*innen sind die erste Anlaufstelle, weil sie sich alle energierelevanten Sektoren des Hauses im Gesamten ansehen. In der Regel findet zuerst eine Bestandsaufnahme statt, dann gibt es entsprechende Empfehlungen. Eine Energieberatung kann auch aktiv die Planung des Projekts mitgestalten. 

Schritt 1: Energieberater*in finden und kontaktieren

Wichtig: Da derzeit viele ihre Häuser energetisch sanieren und/oder die Heizsysteme umstellen wollen, haben sowohl die zuständigen Handwerksbetriebe als auch Energieberatungen alle Hände voll zu tun. Plant also Zeit ein! Manchmal wartet man auf einen Termin ein paar Wochen.

Wenn man keine Energieberatung persönlich kennt und auch der Freundeskreis keine empfehlen kann, bleibt erstmal nur die Netzsuche. Eine Liste mit Expert*innen nach Postleitzahl gibt es z. B. hier. Auch die Verbraucherzentrale gibt erste Auskunft: Eine Beratung in den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale ist kostenfrei, ebenso eine erste Online- und Telefonberatung. Eine Beratung vor Ort zu Hause kostet 30 € (mehr dazu hier). Für Münchner*innen lohnt sich ein Besuch im Bauzentrum der Stadt München, das ebenfalls eine kostenlose Erstberatung anbietet. [18]  

Schritt 2: Staatlichen Zuschuss zum Energieberater*in organisieren

Leider ist eine Energieberatung nicht billig, Stundensätze sind oft dreistellig. Je nach Fall gibt es aber auch für die Kosten der Energieberatung großzügige staatliche Zuschüsse, die teilweise die Hälfte der Kosten abdecken. Außerdem spart die Expertise und Erfahrung von Energieberater*innen langfristig in vielen Fällen bares Geld und stellt sicher, dass die Wärmepumpe korrekt geplant wird und so energieeffizient wie möglich laufen kann. [19]  

Schritt 3: Recherche

Während man auf den Energieberatungstermin wartet, kann man sich selbst schon einmal informieren und hilfreiche Daten zusammensammeln: Hätte der Standort des Gebäudes das Potenzial für eine Erd- oder Grundwasserwärmepumpe? Was für ein Heizsystem hat mein Haus, hat es Heizkörper oder eine Flächenheizung? Kann potenziell eine Solaranlage und/oder Solarthermie ergänzend installiert werden? Habe ich das Budget dazu? Soll die Wohngegend zeitnah an (klimafreundliche) Fernwärme z.B. durch Geothermie angeschlossen werden oder liegt die Möglichkeit sogar schon vor? 

Alle weiteren Schritte:

… sind sehr individuell – bei der Planung unterstützt der*die vorher gefundene Energieberater*in.

Wir wünschen viel Erfolg!

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Quellen: