Netzwerk Saubere Energie München

Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung in München


Der Stadtrat der Landeshauptstadt München hat 2019 beschlossen, dass für ganz München bis 2035 Klimaneutralität hergestellt sein soll („Klima-Beschluss“). Das soll zumindest für alle energetischen CO2-Emissionen gelten, die innerhalb Münchens entstehen. Rund 40% dieser in München entstehenden Treibhausgasemissionen entfallen allein auf die Erzeugung von Strom und Wärme inkl. Brauchwasser für Privathaushalte sowie für Industrie, Gewerbe etc. Deshalb ist die „Dekarbonisierung der Wärme“ ganz weit oben auf der Ziele-Skala der CO2-Minderungen bei allen politischen Parteien im Münchner Rathaus.


Zu unterscheiden ist zwischen zentraler und dezentraler Erzeugung von Wärme. „Zentral“ meint, wo ein Anschluss ans Fernwärmenetz vorliegt, und „dezentral“ meint, wo Wärme „vor Ort“ durch Öl-, Kohle- oder Gas-Heizanlagen ohne Anschluss ans Fernwärmenetz erzeugt wird. Bis heute aber steht ein Stadtratsbeschluss, der konkret auf die Dekarbonisierung der Wärme bezogen ist, aus. Aufgrund der seitens der Bundesregierung aktuell angekündigten Gesetze wird auch der Stadtrat Münchens demnächst einen für alle verbindlichen „Wärmeplan“ beschließen müssen, der festlegt, bis wann und wo Fernwärme auf Geothermie oder Erdgas-Heizanlagen auf erneuerbare Wärme umgebaut sein müssen.

Ziel: Umbau dezentraler fossiler Heizanlagen auf erneuerbare Energien

Der Energienutzungsplan der Stadt München zeigt deutlich, dass (Stand Jetzt) die Energieträger für die Wärme- und Warmwasser-Bereitstellung fast ausschließlich fossil sind: Erdgas (gelb), Erdöl und Kohle (braun) und – überwiegend Kohle-/Gas-erzeugte – Fernwärme (rot).

Zur Erfüllung des Klima-Beschlusses des Stadtrats muss auch die Wärmeversorgung in München transformiert werden Deshalb müssen dezentrale fossile Heiz- und Warmwassererzeugungs-Anlagen (inner- und außerhalb von Fernwärmegebieten), bis 2035 auf erneuerbare Quellen umgerüstet werden: z.B. in Form von Luft-, Wasser- oder Boden-Wärmepumpen, Holz-Pelletheizungen, Ökostrom-(Speicher-) Heizungen, Solarthermie, hybride und Kombinationsanlagen usw.

CO2-Monitoring Dekarbonisierung dezentraler fossiler Heizungen

CO2 Monitoring München: Umbau dezentraler Heizanlagen von fossil auf erneuerbar. Diagramm: 290.000 Bestand an fossilen Feuerungsstätten (62k Kohle, 204k Gas, 24k Erdöl). Diese sollen bis 2035 "klimaneutral" sein, so der Münchner Stadtrat. Dagegen gibt es heute nur etwas mehr als 1000 Wärmepumpen und 4800 PV Anlagen.

Von den heute etwa 290.000 fossilen Heizanlagen in München (ohne Fernwärme) sind rd. 62.230 auf Kohle-, 203.630 auf Erdgas- und 23.700 auf Erdöl-Basis, also fossil befeuert. Die Hälfte der Gebäude sind – mit 178.00 Gas-Zählern – an Erdgas angeschlossen. Diese fossil betriebenen Heizanlagen erzeugen in Einfamilienhäusern, Wohnanlagen, öffentlichen Gebäuden, Gewerbebetrieben usw. Wärme und warmes Brauchwasser (und manchmal auch Kälte). Gemäß Stadtratsbeschluss müssen diese binnen weniger Jahre „klimaneutral“ auf erneuerbare Energien umgerüstet sein, bis 2035 also etwa 22.300 Heizungen – pro Jahr!
Dagegen gibt es heute nur etwas mehr als 1.000 elektrische betriebene Wärmepumpen und rd. 4.800 PV-Anlagen (für Stromgewinnung, aus dem dann auch Wärme gewandelt werden kann).

Quellen:

  • Feuerstätten: Kaminkehrer-Innung Mai 2023
  • erneuerbare Anlagen: Straßberger GmbH i.a. M-net (SWM)
  • Erdgas: Website und Energie-Magazin Stadtwerke München

Stand: Juni 2023