Im August ist der neue, sechste IPCC-Report erschienen – der Bericht des Weltklimarats. Die Kernbotschaft, nicht verwunderlich: Es gibt den menschengemachten Klimawandel tatsächlich, und vor allem: Wir werden die 1,5 Grad-Grenze an Erderwärmung global sehr wahrscheinlich reißen, möglicherweise schon in den nächsten 20 statt 30 Jahren. Selbst das 2 Grad-Ziel könnte bis 2100 verfehlt werden, wenn nicht sofort massive Maßnahmen ergriffen werden. Einige Kipppunkte können wir wohl nicht mehr abwenden. Die UN titelt: „Code Red“. Ein Lichtblick ist aber auch dabei: Das 1,5 Grad-Ziel ist noch einzuhalten – wenn wir jetzt wirklich handeln, konsequent, ambitioniert, global.
Über den IPCC
IPCC steht für „Intergovernmental Panel on Climate Change“. Ursprünglich hat das „UN Environment Programm“ (UNEP) und die „World Meteorological Organization“ (WMO) 1988 IPCC ins Leben gerufen. Der IPCC Report erscheint periodisch, er soll politische Entscheidungsträger*innen über den aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisstand bzw. der Erderwärmung auf dem Laufenden halten und auch mögliche Handlungsoptionen aufzeigen. Für den neuesten Report im August 2021 haben 234 Wissenschaftler*innen aus 66 verschiedenen Ländern 14.000 Publikationen ausgewertet und die Erkenntnisse daraus zusammengefasst. Dass der IPCC-Report erneut so eindeutig ausfällt und die Klimakrise in all ihrer Dramatik darlegt, ist dieser „wissenschaftliche Konsens“, von dem immer alle reden.
- Eine gute deutschsprachige Zusammenfassung des neuesten IPCC-Reports: https://www.cleanthinking.de/alarmstufe-rot-weltklimarat-ipcc-report-2021-klimawandel/
- Interview mit einem der leitenden Autoren des IPCC-Berichts zum Thema CO2-Budgets: https://www.klimareporter.de/international/jedes-jahr-des-abwartens-reduziert-unser-co2-budget-massiv
- Den zusammenfassenden News-Artikel der UN: „Code red“: https://news.un.org/en/story/2021/08/1097362 (englisch)
- Den offiziellen Report bzw. Zusammenfassungen: https://www.ipcc.ch/report/ar6/wg1/ (englisch)
Was bedeutet das jetzt für uns?
Ganz konkret eigentlich nichts – der Report von August beinhaltet traurigerweise keine Erkenntnisse, die wir nicht vorher ohnehin schon hatten. Er malt die Zukunftsszenarien noch ein schwärzer und deutlicher, aber die Kernaussagen waren uns allen schon klar – ebenso wie den Politiker*innen diverser Parteien (hier (Link folgt) unser Beitrag zur Bundestagswahl am 26.09.). Uns bestärkt dieser IPCC-Report wieder einmal in unserem Engagement gegen die Klimakrise – Engagement, das es im Großen wie im Kleinen, regional, überregional, global braucht, weil es sich um jedes Zehntel, jedes Hundertstel Grad Erderwärmung zu kämpfen lohnt. Seid ihr jetzt auch motiviert? Engagiert euch – zum Beispiel bei einer der Gruppen in unserem Münchner Netzwerk für Saubere Energie!